5 Fragen an Susanne Stichler

Susanne Stichler, renommierte Fernsehmoderatorin und Journalistin, hat mit ihrer beeindruckenden Karriere die Medienlandschaft geprägt. Als zweifache Moderatorin des Schwedischen Unternehmenspreises in den Jahren 2023 und 2019 hat sie eine besonders enge Beziehung zur Handelskammer.

 

Du hast ja schon zwei Mal die Gala zum Unternehmenspreis moderiert – und sprichst schwedisch. Was ist Dein Bezug zu Schweden?

Meine Eltern haben mich als 9 Monate altes Mädchen mit in die schwedische Wildnis in Dalsland in die Sommerferien mitgenommen. Und dieser Urlaub wirkt bis heute nach: das kleine Häuschen im Wald ist seither unsere Familienheimat. Dort sind mein Bruder und ich Sommer für Sommer groß geworden und haben ganz nebenbei schwedisch gelernt.

 

Hat sich Dein persönliches Schwedenbild in den letzten Jahren verändert?

Die Bullerbü-Idylle hat auch aus meiner Sicht Kratzer bekommen. Das Land hat große Aufgaben zu bewältigen. Die Clans, die Gewalt erschüttern mich. Aber auch manche Hoffnungslosigkeit, vor allem in einigen ländlichen Regionen.

 

Kannst Du – aus journalistischer Sicht – einen Unterschied in der Debattenkultur in Schweden und Deutschland erkennen?

Mein Eindruck ist, dass wir in Deutschland härter diskutieren. In Schweden erlebe ich, dass die Menschen verbal harmonischer unterwegs sind. Das Akzeptieren von anderen Meinungen fällt möglicherweise vielen Schweden leichter. Manchmal fehlt mir aber auch der Streit. Der ja auch sehr reinigend sein kann.

 

Was war für dich ein besonderes Highlight in deiner Karriere (außer die Moderation bei uns)?

Der Höhepunkt meiner Karriere war die Moderation der ARD Extras zur Corona-Lage; eine unbekannte Pandemie mit extremen Auswirkungen und Einschränkungen. Nie vergessen werde ich das Interview in solch einer Sendung mit Anders Tegnell, über den berühmten schwedischen Weg.

 

Bist du mit der Arbeit in Funk und Fernsehen „ausgelastet“ oder machst du nebenberuflich noch andere Projekte, journalistischer oder anderer Art?

Ja, ich bin ausgelastet. Mit Fernsehen und Hörfunk, mit Einsatzorten in Hamburg und Hannover. Da passt nicht mehr viel rein, ansonsten ginge das auf Kosten meiner Familie. Und das würde ich auf keinen Fall wollen.

 

Bild: Annika List

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